Link kopieren | 13. April 2025
Eine lange Zeit unserer persönlichen Entwicklung betrachten wir unsere Artgenossen und denken, "So ist er/sie also." Dabei geht es natürlich nicht um das oberflächlich erkennbare Äußere – wie die Haarfarbe oder Schuhgröße – sondern viel öfter um das vermeintlich erkannte Verhalten des/der Anderen. Um über ein Verhalten denken und/oder sprechen zu können, ist unsere eigene Interpretation unerlässlich. Dieser Interpretation liegt unsere individuelle – also höchst subjektive – Betrachtung und Bewertung zu Grunde. Mit unserer Interpretation gehen unsere Emotionen einher. Je stärker diese sind, desto einprägsamer ist unsere Erfahrung. Wenn wir uns nun vor Augen halten, dass wir mehrere tausend Male täglich Bewertungen – häufig unbewusst – vornehmen, dann schüren wir ebenso oft – mal stärker, mal schwächer – unsere eigenen Emotionen in uns selbst. Sehr lange Zeit, weil wir es nicht besser wissen, machen wir den oder die Andere für unsere Erfahrung verantwortlich.
Wir bedenken nicht, dass unsere Betrachtung auf unseren eigenen, persönlichen Erfahrungen basiert. Unsere Emotionen sind wichtig für uns. Sie verewigen sich, zusammen mit unserer Bewertung, in unserer Erinnerung. Emotionen müssen jedoch durch einen Impuls (Gedanke) durch unsere eigene Biologie wiederholt zu Gefühlen geformt werden. Denn schließlich sollen wir sie fühlen und uns in Bewegung versetzen. Das "Einlassen dieses Gefühlsbades" kostet uns Energien. Kennen wir doch alle oder? Eine Reizüberflutung stürzt uns in einen schier endlosen Strudel aus Gefühlen und... erschöpft uns irgendwie spürbar. Die wichtige Frage jedoch ist, ist mir denn bewusst, dass ich bei meiner Bewertung – zum Beispiel von Deiner Person – selbst der Urheber meiner Emotionen und der für mich gegebenenfalls sehr anstrengenden Gefühle bin? Ist mir bewusst, dass ich vermutlich, bei dem Anblick Deiner Person, viel mehr mich selbst betrachte? Wie realistisch ist es dann, wenn wir jemand anderem, bezüglich unserer Gefühle, die Schuld daran geben, was wir zu sehen glauben und fühlen?
NEUBewusstTalk am 11. April bei Anne / Polarität, Dualität, Dualismus
BewusstTalk am 30. August bei Anne / ACT! Poetry Meets Music
BewusstTalk am 17. Mai bei Anne / Gastmoderation Psychisches Trauma
Spieglein, Spieglein an der Wand, mein Schicksal in deiner Hand
Die Nachlese zur Bewusstseins-Schnitzeljagd vom 22. Oktober ist erstellt